Der Beginn des Anarchismus in Deutschland ist eher auf das Wirken von einzelnen Personen und dessen Engagement in verschiedenen Zeitungsprojekten und die Wurzeln dieses libertären Denkens eher auf äußere Einflüsse, vor allem Proudhon, zurückzuführen. Zwar wird der Begriff „Anarchie“ schon 1825 von Ludwig Börne öffentlich in einem politischen Zusammenhang gebracht („Freiheit geht nur aus Anarchie hervor „) doch blieb dies alles in den Kreisen der so genannten geistigen Elite. Menschen, meist Männer, mit Bildung und Interesse an ökonomischen und sozialen – auch revolutionären – – Fragen.
So bemerkte
Bakunin auf der 1.Internationale 1864 die äußerst geringe Teilnahme deutscher Anarchisten. Sein wohl in diesem Zusammenhang geäußerter Satz.“
Die Deutschen sind ein Volk, das im hohen Maße von der Staatsidee durchdrungen ist“ erscheint daher von bemerkenswerter Klarheit und Voraussicht. Auch in den Memoiren von Johann Most erinnert sich dieser, dass er 1867 im Schweizer Jura zwar „bakunistische Arbeiter“ getroffen habe, aber weder in Österreich noch in Deutschland jemals Anarchisten gesehen habe.
Die Gründe für diese geringe Resonanz liegen wohl in erster Linie an dem großen Einfluss, den Marx/Engels durch das „Abmurksen“ abweichender Meinungen erreichten und der damit da hergehenden Vision eines „Staatssozialismus“, mit dem die Sozialdemokratie, durchdrungen von autoritären, staatstragenden Handlungen, die Arbeiterschaft klein hielt – nicht zufällig kamen später bedeutende Vertreter des Anarchismus in Deutschland aus eben diesen Kreisen.
Erst 1874 wird von den ersten Gruppen berichtet. Unterstützt wurden sie dabei von dem französischen Anarchisten Victor Dove, der wegen geheimer Propaganda einige Zeit später zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt wird und dann nach London abgeschoben wurde. Zwei missglückte Attentate auf den Kaiser wurden 1878 vom Reichskanzler Bismarck genutzt, um in einer Reihe von Verordnungen, den so genannten Sozialistengesetzen, nun noch rigoroser und öffentlichkeitswirksamer gegen den wachsenden Einfluss von Links innerhalb der Arbeiterschaft vorgehen zu können.
Diese illegale Situation drängte die deutschen Anarchisten mehr und mehr in Aktionen der „Propaganda der Tat“. Auf einem internationalen viertätigen Kongress 1881 in London wird sie zur offiziellen Doktrin erklärt. Bei Johann Most, einer der prominesten Vertreter des deutschsprachigen Anarchismus und Verfechter dieser Art der direkten Aktion, lässt sich dies gut verfolgen. In der später erschienenen Broschüre „Revolutionäre Kriegswissenschaft“ belässt er es nicht bei der Propaganda, sondern gibt praktische Hilfestellung bei Dynamit und Giften.
Das Attentat ist es nun, dass das unterdrückte Volk aus der scheinbaren Lethargie wecken soll – der Tyrannenmord als Funke zur Revolution – denn sie, die Macht ist verwundbar. Der Attentäter als gnadenloser Rächer aller Unterdrückten, Witwen und Waisen, als Held der Freiheit.
Ganz in diesem Sinne verlangte eine Gruppe um Friedrich August Reinsdorf bei der Eröffnung des Niederwalddenkmals in Hessen 1883 die „ganze Brut von Kaiser, Fürsten und Bischöfen“ in die Luft zu sprengen. Das Vorhaben scheitert, Reinsdorf wird zusammen Emil Küchler in Halle hingerichtet. In seinen Schlussworten wird die ganze moralische Legitimation deutlich, mit der die „Propaganda der Tat“ als einzig mögliche Art des Widerstands verklärt wurde.
„Die Arbeiter bauen Paläste und wohnen in armseligen Hütten. Sie erzeugen alles, doch sie haben wenig und schlecht zu essen. Die obereren 10 000 erhalten sich auf den Schultern der großen Masse und der Staat will dies auf ewig aufrechterhalten. Soll dies wirklich für immer dauern? Ist eine Veränderung deshalb nicht unsere Pflicht?“
Im Jahre seiner Hinrichtung 1885 wird ein anderer Anarchist, Julius Lieske, verhaftet und enthauptet. Ihm wurde vorgeworfen, den Frankfurter Polizeirat und Anarchistenfresser Rumpf erstochen zu haben. Das Volk, wer immer im Einzelnen gemeint war, hatte wohl andere Probleme und die gestern noch so verwundbare Macht wurde stärker und grausamer als je zuvor.
Diese Phase der „Propaganda der Tat“ des deutschen Anarchismus war damit beendet. Max Nettlau wird später notieren. „Die ungeheure Opferwilligkeit so vieler hatte durch ihre Einseitigkeit die denkbar kleinsten Resultate gebracht.“
Parallel dazu entwickelten sich die ersten freien Gewerkschaften. „Lokalisten“ nannten sich die Mitglieder von gewerkschaftlichen Fachvereinen. „Lokalisten“, weil auf lokaler, örtlicher Ebene – sie lehnten eine zentrale Organisation ab, stattdessen sollte autonom entschieden werden. Überregional traten sie durch Vertrauensmänner in Verbindung. 1897 nannten sich die „Lokalisten“ um in „Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften“ und näherten sich mehr und mehr anarchistischen und syndikalistischen Ideen.
Verstärkt wurde dies durch die „Unvereinbarkeitsbeschlüsse“ der Sozialdemokraten, die den Zentralgewerkschaften nahe standen. So war der große Bergarbeiterstreik 1889 eher durch radikale Sozialdemokraten und – wenn auch nur örtlich begrenzt – durch einzelne Anarchisten beeinflusst. Diese linke Opposition – die „Jungen“ – wurde dann auch 1891 aus der Partei ausgeschlossen – u.a. auch Rudolf Rocker.
Wenig später, nach einem weiteren Bruch und einer Spaltung in einen „Sozialistischen Bund“(SB) und einer anarchistischen Föderation „AFD“ übernahm ein 23jähriger Anarchist des „SB“ die Leitung der Zeitschrift „Der Sozialist“: Gustav Landauer.
Anders als Rocker, der Massenorganisator, der später maßgeblich an der Gründung der FAUD beteiligt war, war Landauer eher ein Denker, ja wohl der anarchistische Philosoph des deutschsprachigen Anarchismus, dessen ethischer Sozialismus zu einer tiefen Freundschaft mit Erich Mühsam führte. Für Landauer setzte solidarisches Handeln immer eine kritische Selbstreflexion voraus, soll heißen: Ohne Veränderung des Menschen keine Revolution keine Veränderung der Welt – und dies subito.
„Ich meine den Drang, sich noch einmal zur Welt zu bringen, sein eigenes Wesen neu zu formen und danach die Umgebung, seine Welt, zu gestalten, so weit man ihrer mächtig ist. Dieser höchste Moment müsste für jeden kommen: wo er, um mit Nietzsche zu sprechen, das ursprüngliche Chaos in sich schafft, wo er wie ein Zuschauer das Drama seiner Triebe und seiner dringendsten Innerlichkeiten vor sich aufführen lässt, um dann festzustellen, welche seiner vielen Personen in ihm herrschen soll, was das Eigene ist wodurch er sich von den Traditionen und Erbschaften der Vorfahrenwelt unterscheidet, was die Welt ihm, was er der Welt sein soll. Das nenne ich einen Anarchisten, der den Willen hat, nicht doppeltes Spiel vor sich selber aufzuführen, der sich so wie einen frischen Teig in entscheidender Lebenskrise geknetet hat, dass er in sich selber Bescheid weiß und so handeln kann, wie sein geheimstes Wesen ihn heißt……..
Man würde mich sehr falsch verstehen, wenn man glaubte, ich predige Quietismus oder Resignation, Verzicht auf Aktion und auf Wirken nach außen. O nein! Man tue sich zusammen, man wirke für Munizipalsozialismus, auch für Siedlung- oder Konsum- oder Wohnungsgenossenschaften; man gründe öffentliche Gärten und Bibliotheken, man verlasse die Städte, man arbeite mit Spaten und Schaufel, man vereinfache all sein äußeres Leben, um Raum für den Luxus des Geistes zu gewinnen; man organisiere und kläre auf; wirke für neue Schulen und die Eroberung der Kinder; all das erobert doch nur das ewig Gestrige, wenn es nicht in neuem Geiste und aus neu erobertem Binnenland heraus geschieht“
(Landauer: Anarchische Gedanken zum Anarchismus)
Für die deutschsprachige anarchistische Bewegung dieser Zeit stehen Männer wie Landauer, Rocker und Mühsam. Männer dominierten Form und Inhalt anarchistischer bzw. syndikalistischer Politik, die Lösung der Geschlechterfrage im Alltag auch hier nicht erkennbar.
Auch hier die Trennung in öffentlichen Mann – Beruf, Politik – und privater Frau – Kopfkissen, Familie, Krankenpflege. Erst fast ein Jahrzehnt später werden es Frauen wie Milly Witkop, Mathilde Wachsmuth und andere sein, die sich im „Syndikalistischen Frauenbund“ organisierten.
Umso bemerkenswerter daher – Margarethe Hardegger, 1882 in Bern geboren, Gewerkschaftlerin und Frauenrechtlerin.
Aktiv an der Gründung des „Sozialistischen Bundes“ , zusammen mit Gustav Landauer und Redakteurin der Zeitschrift „Der Sozialist“. Je mehr sie jedoch für die Rechte der Frau und der „freien Liebe“ eintrat umso mehr geriet sie, auch mit Landauer in Konflikte. Dieser verhielt sich anschließend alles andere als emanzipatorisch, sondern nutzte einen juristischen Konflikt, um Margarete aus dem SB zu drängen. Sie gründete 1919 eine Kommune und ein Jahr später eine Produktionsgenossenschaft in der Nähe des Monte Verita bei Ascona.
„Der Krieg ist ein Massaker von Leuten, die sich nicht kennen, zu Nutzen von Leuten, die sich kennen, aber nicht massakrieren.“ (Paul Valery)
Auch wenn viele Anarchist*innen den Krieg im Sommer 1914 vorhergesehen hatten, die nationalistische Begeisterung, vor allem der Arbeiter*innen, überraschte doch. Auch im eigenen Lager kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Kropotkin war für einen Krieg gegen die Großmacht Deutschland. Landauer und Erich Mühsam als anarchistische Antimilitaristen dagegen.
„So erscheinen wir dem Ausland: als brutale, Händelsuchende, mit dem Säbel rasselnde Kriegesknechte, die aber all das nur sind, weil wir ängstliche, feige, friedliebende, hilflose Herrenknechte sind.“( Gustav Landauer)
(…….Es ruhe das Gewehr!
Wer für die Reichen bluten konnt,
kann für die Seinen mehr.
Ihr drüben! Auf zur gleichen Pflicht!
Vergeßt den Freund im Feinde nicht!
In Flammen ruft der Horizont
nach Hause jedes Heer……)
Aus London bezogen Milly Witkop und Rudolf Rocker in ihrer Zeitschrift „Der Arbeiterfreund“ klar Stellung gegen Nationalismus und Imperialismus.
Im Oktober 1918 weigerten sich die Matrosen in Wilhelmshaven weiter für den Krieg geopfert zu werden. Zwar wurde die Meuterei niedergeschlagen, viele der Streikenden in Kiel inhaftiert, doch im November kam es dort zu einem Aufstand, der das ganze Land erfasste. Von Bremen bis München bildeten sich in 44 Städten die „Arbeiter- und Soldatenräte“. Diese Räte sorgten für den Sturz des Kaisers, verjagten die Dynastie und begannen mit der Organisation des sozialen Lebens. Sie wollten u.a. Polizei und Militär durch Arbeitermilizen ersetzen und die Arbeiter*innenselbstverwaltung in den Fabriken einführen. Im Gesamten waren die Anarchist*innen bei dieser Organisation eher noch unbedeutend, einer ihrer Schwerpunkte lag allerdings in der Mitwirkung der „Münchner Räterepublik“ und hier vor allem wieder Gustav Landauer und Erich Mühsam. Diese hatten zusammen mit anderen Münchner Anarchist*innen aktiv am Umsturz teilgenommen und waren bereits in verschiedenen Räten vertreten. Zu ihnen zählte der Schriftsteller Ret Marut sowie Ernst Toller.
Am 7.November 1918 ruft Eisner die Bayerische Republik aus. Erich Mühsam agitiert als Redner: „Wir, die wir geistige Menschen sind, wollen zusammenstehen – in einer Reihe mit Vagabunden und Bettlern, mit Ausgestoßenen und Verbrechern wollen wir kämpfen gegen die Herrschaft der Unkultur! Jeder, der Opfer ist, gehört zu uns! Ob unser Leib Mangel leidet oder unsre Seele, wir müssen zum Kampfe blasen! – Gerechtigkeit und Kultur – das sind die Elemente der Freiheit!“
Zwei Tage später wird er in den revolutionären Arbeiterrat aufgenommen. Der Rat will die „Räterepublik“. Mühsams Zeitung „Kain“ erscheint wieder. Bei seinem Versuch, im Münchner Rätekongress einen Antrag auf Ausrufung der „Bayrischen Räterepublik“ durchzubringen, scheitert er mit 70 zu 234 Stimmen.
Mit Toller und Landauer gründet er daraufhin die „Münchner Räterepublik“. Doch schon 6 Tage später wird Mühsam nach dem sozialdemokratischen „Palmsonntag Putsch“ verhaftet und wegen Hochverrats zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 1.Dezember 1924 wird er jedoch wegen „Wohlverhalten“ auf Bewährung freigelassen. Durch eine Amnestie, die u.a. auch Adolf Hitler freiließ.
Mit Billigung der SPDRegierung putschte das Militär im Morgengrauen des 13.April 1919, Palmsonntag. Sie verhafteten zwar einige Mitglieder des Zentralrates, doch Toller, Landauer und die Führung der KPD konnten entkommen. Räte und KPD riefen zusammen gegen den Putsch auf. Die anschließenden Kämpfe – 21 Tote – endeten mit der Niederlage der Putschisten. Ein so genannter „Volksrat“ unter KPD Führung rief eine „Zweite Münchner Räterepublik“ aus, an der anfangs auch Gustav Landauer beteiligt war. Drei Tage später erklärte er, enttäuscht von deren Politik, am 16.April 1919 seinen Rücktritt von all seinen politischen Funktionen und Ämtern in der Räterepublik.
Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Münchner Räterepublik durch Reichswehr und Freikorpsverbände wird Landauer am 1.Mai 1919 in München verhaftet und einen Tag später im Zuchthaus Stadelheim von Soldaten ermordet.
Zwei andere hatte die revolutionäre Begeisterung nach Deutschland gelockt. Milly Witkop und Rudolf Rocker kamen von London nach Berlin. Rocker wird mit einer „Prinzipienerklärung des Syndikalismus“ im Dezember 1919 die Gründung der „FAUD“ einleiten.
„Die Syndikalisten, in klarer Erkenntnis der oben festgestellten Tatsachen, sind prinzipielle Gegner jeder Monopolwirtschaft. Sie erstreben die Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeitsinstrumente, der Rohstoffe und aller sozialen Reichtümer; die Reorganisation des gesamten Wirtschaftslebens auf der Basis des freien, d.h. des staatenlosen Kommunismus, der in der Devise: „jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach, seinen Bedürfnissen!“ seinen Ausdruck findet.“(Rocker)
Rocker gibt das „FAUD“ Organ „Der Syndikalist“ heraus und arbeitete eng mit der sogenannten Geschäftskomission – Helmut Rüdiger, Fritz Kater und Augustin Souchy– zusammen. Die Wohnung von Milly und Rocker in Berlin wird zu einer Zentrale des internationalen Anarchosyndikalismus. Nestor Machnow, Durutti und andere finden hier Zuflucht und Hilfe.
1933 müssen Milly Witkop und Rudolf Rocker selber flüchten. Über die Schweiz gehen sie in die USA:
Als Teil der anarchosyndikalistischen Bewegung entstand 1920 der „Syndikalistische Frauenbund“. Milly Witkop war einer der Protagonistinnen, die nicht nur Arbeiterinnen, sondern auch nicht erwerbsfähige Frauen, Hausfrauen und Mütter organisierten. So lag der Schwerpunkt auf dem Reproduktionsbereich, das Private wurde politisch.
„Die Menschheit kann im allgemeinen nicht frei werden, bevor wir Frauen frei sind. Und die Menschheit wird nur frei sein in einer Gesellschaft, die keine Lohnarbeit, keinen Geldbetrug und keine kapitalistische Ausbeutung mehr kennt. In dieser Gesellschaft wird es auch keine regierenden Männer mehr geben.
Eine solche Gesellschaft will der Syndikalismus errichten. Der Syndikalismus will an die Stelle der heutigen unhaltbaren Verhältnisse den Wohlstand für Alle setzen, indem alle Nichtstuer und alle Schmarotzer beseitigt und unmöglich gemacht werden.“
Viele der syndikalistischen Männer sahen das etwas anders. Nicht nur, daß mehr Männer als Frauen bei den Treffen der Frauenbünde anwesend waren, sondern es wurde auch die Notwendigkeit dieser eigenen Organisierung in Frage gestellt.
Wenn auch 1925 formal anerkannt , lösten sich die meisten Frauenbünde ein Jahr später wieder auf.
Die „FAUD“ hatte da schon ihre Hochphase überschritten. Auch wenn ihre Mitglieder beim „Ruhraufstand“ eine wichtige Rolle spielten, konnte sich die FAUD nicht richtig durchsetzen. In dieser Zeit allerdings entstand eine lebendige, libertäre Bewegung, die sich in Jugendorganisationen, einer anarchistischen Föderation bis hin zu Kommunen und Siedlungen wider spiegelten. Hochburg der FAUD war das Ruhrgebiet, hier vor allem Dortmund-Mengende, wo sich über 1000 Menschen der Organisation anschlossen – vorwiegend Bergleute, erprobt in den autonomen Bergarbeiteraufständen zuvor – die dann auch die ersten Bataillone der „Roten Ruhrarmee“ aufstellten.
Am 13.März 1920 putschte der Politiker Kapp. Mit Unterstützung des Reichswehrgenerals von Lüttwitz und der Marinebrigade Ehrhardt marschierten sie mit rot-weiss-rotem Banner und Hakenkreuzen auf dem Stahlhelm auf Berlin zu. Die SPD Regierung verpisste sich
Die Arbeiter*innen jedoch reagierten mit Generalstreik und der „Roten Ruhr Armee“. Nach 5 Tagen flüchteten die Putschisten, doch die Arbeiter*innen legten die Waffen nicht nieder. Max Hölz rief in Plauen die „Räterepublik“ aus. Überall sollte nun doch die gescheiterte Novemberrevolution realisiert werden.
Das passte der nun wieder mutig gewordenen Reichsregierung überhaupt nicht.
Mit Hilfe der gestern noch verpönnten Freikorps von Kapp und Erhardt kämpfte nun die Regierung gegen die Arbeiter*innen.
Die Farbe hat gewechselt – nun schwarz-rot-gold – die Hakenkreuze blieben.
Am 3.April 1920 marschierten die nun Verbündeten erneut ins Ruhrgebiet. 18 Tage dauerte der Widerstand gegen sie. Am Ende herrschte das Standgericht der Freikorps.
—- Originalmanuscript von Juli 2011 —
******
(wird fortgesetzt: 2.Teil- Pilger und Schwarze Scharen )