Libertäre Brise für Schwerin – der lange Sommer der Anarchie
Aktuelle Termine (September):
04.09. —– Einführung in den intersektionellen Anarchismus —
- Ein Workshop im Rahmen der „Libertären Brise für Schwerin“ –
19.30 Uhr KOMPLEX Schwerin
Wir sind alle Produkte einer unterdrückenden Gesellschaft, leben in komplexen wechselseitigen
Beziehungen von Unterdrückern und Unterdrückten
Intersektionalität wurde hierzulande in den frühen 1990er-Jahren zum ersten Mal eingefordert, die
als z.b. People of Color und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als
Mehrfachdiskriminierte im Ein-Punkt-Aktivismus der sozialen Bewegungen nicht berücksichtigt
sahen und beschreibt, dass eine Person aufgrund unterschiedlicher sozialer Merkmale
Diskriminierung erfahren (aber auch selber weitergeben) kann… die verschiedenen Formen tauchen
nicht einzeln auf, sondern werden in ihren Überkreuzungen (Intersectionen) erlebt ..
inwieweit dieser Ansatz für eine wirklich befreite Gesellschaft genutzt werden kann, versucht
dieser Abend herauszufinden.
*(wird regelmässig aktualisiert)
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- Hier der Text zur Eröffnungsveranstaltung am 17.Juli im KOMPLEX Schwerin:
Hallo und willkommen zur libertären Brise für Schwerin. … kurz zu uns, die wir zu dieser Veranstaltungsreihe eingeladen haben … wir wollen keine alten Männer und einige Frauen zum Leben erwecken ..sie werden von sich aus vielleicht irgendwann quasi nebenbei bei einem Thema auftauchen … wir wollen über Anarchie reden heute in unserem täglichen Leben und in dieser Stadt … was gelebt wird und gemacht werden kann.. aber was ist Anarchie, und wer sind und was machen denn die Anarchist*innen ?
Anarchist kann sich jede/jeder nennen – von den Altgrünen über Autonome und Antideutsche, von Künstler*innen bis hin zu Vertretern rechter Organisationen ..sie alle berufen sich erstmal auf das Prinzip der FREIHEIT ... während sich aber z.B. die Rechten auf eine Freiheit berufen, die ihr Eigentum ist und der deren Eigner zu sein in einem „Ich über alles“ –
kann es für uns nur wirkliche Freiheit geben, wo es keine Herrschaft von Menschen über Menschen gibt.
Das heisst den auch: Abwesenheit von Staat, Kapital, Patriarchat, Rassismus und sonstigen Scheiss in jeder Form –
- und wir können nur frei sein, wenn wir über unser Leben, unseren Körper und Denken frei entscheiden……..
Damit wären einige weitere Grundideen benannt: das der SELBSTBESTIMMUNG und SELBSTORGANISATION
… und Freiheit ist unteilbar und allumfassend und kann daher nur in einer sozialen Gleichheit geschehen .. ich bin nicht frei, wenn andere unfrei sind …
Freiheit ohne Sozialismus ist Barbarei – Sozialismus ohne Freiheit ist Diktatur !
Stichwort: SELBSTORGANISATION: wir haben keine Parteien, keine Umweltkonzerne, keine Stiftungen usw. in ihren Infrastrukturen hinter uns..wir sind ein Teil der Gesellschaft um uns herum, die Vorschläge für eine herrschafts-lose anarchistische Gesellschaft machen will .. für ein Leben in Freiheit und gegenseitiger Hilfe, Assoziationen und Kooperationen — diese reale umsetzbare Utopie wird Thema sein, z.B. bei einer Veranstaltung zur „Spanischen Revolution“
Wir wollen Impulse geben – unsere Fähigkeiten mit euch teilen, Beispiele setzen .. die Anarchie bietet einen schillernden Strauss voller Ideen – wir versuchen dies mit euch zu erfassen, schafft auch Impulse, wenn einige von euch selber Lust haben, eine dieser Ideen vorzustellen, immer her damit… es soll ein möglichst langer Sommer der Anarchie werden
einige von uns arbeiten in den sozialen Bewegungen, Stichwort: soziale Einfügung… dazu wird es ein Treffen, eine Veranstaltung mit „der plattform – anarchakommunistische Gruppe“ aus Rostock geben.
Wir sind alle Produkte einer unterdrückenden Gesellschaft, leben in komplexen wechselseitigen Beziehungen von Unterdrückten und Unterdrückern… Stichwort: Intersektionalität … auch dazu ist ein eigener Abend geplant
ANARCHIE ist eine sich ständig relativierende Bewegung .. eine Quelle von immer wiederkehrenden Fragestellungen, permanent in Bewegung, stellt Standpunkte in Frage, verschärft sie oder definiert sie neu .. sie ist im Hier und Jetzt … in Initiativen wie Wohn-und Arbeitskooperativen. Nachbarschaft – und BürgerInnenversammlungen, selbstverwalteten Räumen, ländlichen und städtischen Siedlungen – hier kommt einer das Modell des „Libertären Kommunalismus“ in den Sinn ..
Wir sind die, die keinen Staat zu verteidigen oder zu verbessern haben, keinen Markt zu beschützen oder auszubeuten, weder Herr noch Sklave…für ein Leben in freier Vereinbarung und gegenseitiger Hilfe
Schwerin im Juli 2020